Zaunbau in
Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es keine starre landesweite Höhenbegrenzung für Zäune; maßgeblich ist die Ortsüblichkeit. Lässt sich keine ortsübliche Einfriedung feststellen, darf nach dem Nachbarrechtsgesetz ein Zaun bis zu 2,0 m Höhe errichtet werden​.

Kommunen können allerdings durch Bebauungspläne oder Satzungen abweichende Vorgaben zur Zaunhöhe machen – etwa niedrigere maximale Höhen oder bestimmte Zaunarten festschreiben​. In alten Ortslagen Sachsen-Anhalts sind z.B. teils 2 m hohe Mauern ortsüblich, während andernorts eher niedrigere Zäune üblich sein können​

Nach der Bauordnung Sachsen-Anhalt (§ 6 BauO LSA) dürfen geschlossene Einfriedungen (z.B. Zaun oder Mauer) bis 2 m Höhe direkt an der Grundstücksgrenze errichtet werden, ohne dass eine eigene Abstandsfläche erforderlich ist​.

Dabei muss der Zaun auf dem eigenen Grundstück stehen (entlang der Grenze); nur wenn beide Nachbarn einverstanden sind, kann er auf die Grenze selbst gesetzt werden​.

Im Außenbereich (Landwirtschaftsflächen außerhalb bebauter Ortsteile) schreibt das Nachbarrecht auf Verlangen des Nachbarn einen Abstand von 0,5 m zur Grenze vor​. In Wohngebieten gilt jedoch grundsätzlich, dass ein Zaun bis 2 m Höhe entlang der Grundstücksgrenze geführt werden darf, ohne Mindestabstand zum Nachbarn.

Zäune bis zu 2 m Höhe sind in Sachsen-Anhalt typischerweise genehmigungsfrei. § 60 Abs.1 Nr.6 BauO LSA zählt „Mauern einschließlich Stützmauern und Einfriedungen mit einer Höhe bis zu 2 m“ (im Innenbereich) zu den verfahrensfreien Bauvorhaben​ – hierfür ist also keine Baugenehmigung nötig.

Erst höhere Einfriedungen erfordern eine Baugenehmigung. Zudem ist zu beachten, dass kommunale Vorschriften (Bebauungsplan oder Einfriedungssatzung) zusätzliche Vorgaben machen können – etwa geringere zulässige Zaunhöhen oder sogar ein Verbot von Einfriedungen in bestimmten Bereichen (z.B. Vorgärten)​.

In Zweifelsfällen empfiehlt es sich, beim zuständigen Bauamt nachzufragen.